Schöppingen

Kartenblatt 17

Schöppingen und Eggerode, ein Ortsteil der Gemeinde, blicken auf eine fast 1200-jährige wechselvolle Geschichte zurück, worauf man hier im westlichen Münsterland stolz ist. Die Gemeinde liegt inmitten der bäuerlich geprägten „Münsterländer Parklandschaft ". Der „Schöppinger Berg" bildet mit seinen 158m ü.N.N. die höchste Erhebung des Kreises Borken. Die Vechte, die in Eggerode durch den Zusammenfluss des Burloer und Rockeler Baches entsteht, folgt noch ihrem natürlichen Lauf entlang an reizvollen Mühlen und Hofanlagen. Die Themenrouten wie 100-Schlösser-Route, Vechte-Aa-Tour und die Vechtetalroute tangieren das Schöppinger Gemeindegebiet. Radwanderer, seien es Anfänger oder Profi s, finden hier unzählige Wege und Pättkes mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden vor. Urkundlich erwähnt wurde Schöppingen erstmals in einer Schenkung Ludwigs des Frommen an das Herforder Kloster im Jahre 838. Die Ernennung Schöppingens als Stadt erfolgte 1510. Der Grund für den damaligen Wohlstand, der sich im späteren Bau von Rathaus und Kirche zeigt, dürfte der Handel gewesen sein.

Das Alte Rathaus von 1583, welches liebevoll restauriert wurde, zeugt noch heute von städtischer Selbstverwaltung und einem selbstbewussten Bürgertum Schöppingens in dieser Zeit. Der bedeutendste Verbindungsweg in die Niederlande verlief durch Schöppingen. Über ihn kamen auch die Ideen der Reformation ins Münsterland. Die „Wiedertäufer" hatten hier um 1530 eine starke Anhängerschaft . Im Jahre 1536 wurde der Schöppinger Bernhard Krechting, einer der Anführer der „Wiedertäufer", auf dem Prinzipalmarkt in Münster abgeurteilt und in einer der Käfige zur Schau gestellt. Zu den Sehenswürdigkeiten gehört auch die altehrwürdige St.Brictius- Pfarrkirche im Zentrum des Ortes. Sie wurde im Rahmen der Missionierung der Sachsen durch Karl den Großen errichtet. Von dem romanischen Nachfolgebau des 12. Jahrhunderts ist noch der Westturm mit seinem Treppengiebel erhalten; nach dem Brand der Kirche im Jahre 1453 wurde der Neubau des Hauptschiffes als gotische Hallenkirche errichtet. Im Innern der Kirche befinden sich zahlreiche Wandmalereien und der vollständig erhaltene Flügelaltar des „Meisters von Schöppingen" aus dem Jahre 1455. Von den Wirren des 30-jährigen Krieges blieb auch Schöppingen nicht verschont. Durch die Ausbreitung der Pest waren weitere große Verluste zu beklagen. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts setzte aufgrund der Verarmung der Landbevölkerung eine große Auswanderungswelle nach Nordamerika ein, die erst mit Beginn der Industrialisierung Anfang des 20. Jahrhunderts aufgehalten wurde. In den Jahren 1963 bis 1987 war Schöppingen Garnisonsstadt mit einer niederländischen Nato-Einheit, zu deren Angehörigen auch heute noch viele freundschaftliche Bande bestehen.

Eine weitere Besonderheit ist das Künstlerdorf Schöppingen. (Künstlerdorf Schöppingen e.V. Feuerstiege 6 • 48624 Schöppingen • Tel. 02555 / 9381-0 • www.stiftung-kuenstlerdorf.de) Zwei ausgebaute und renovierte Schulzenhöfe aus den Anfängen des 19. Jahrhunderts bieten Literaten und Bildenden Künstlern aus aller Welt im Rahmen von Stipendien optimale Schaffensmöglichkeiten und Refugien der Ruhe. Regelmäßige Lesungen und Ausstellungen sind der breiten Öffentlichkeit zugänglich und Führungen können auf Anfrage organisiert werden.

Die Schöppinger sind stolz auf ihr neu renoviertes „Vechtebad", welches auf Sole-Light-Basis umgestellt wurde und schwimmbegeisterten Gästen und Einheimischen zur Verfügung steht. Besucher, ob Wanderer oder Radwanderer, groß oder klein, finden eine vielfältige und leistungsfähige Gastronomie mit Hotels, Privatpensionen und Ferienwohnungen auf dem Lande vor.

Schöppingen - Eggerode

Kartenblatt 17

Der Ortsteil Eggerode zählt zu den ältesten Wallfahrtsorten im Bistum Münster. Wahrscheinlich waren es Mitglieder des Eggeroder Rittergeschlechts von Stryck, die die noch heute verehrte Madonnenfigur von einem Kreuzzug mitbrachten und in ihrer Kirche aufstellten, denn das Gnadenbild trägt byzantinische Züge und wird in das 13. Jahrhundert datiert. Ein erstes Zeugnis der Wallfahrt ist ein Ablass, den Papst Benedikt XII. im Jahre 1338 den Pilgern von Eggerode verlieh.

Mit beginnender kirchlicher Organisation im 9. Jh. wurde das Münsterland in größere Pfarrbezirke aufgeteilt. Zu diesen Urpfarreien gehörte St. Brictius Schöppingen und zu dieser wiederum Eggerode. Mit Gründung einer grundherrlichen Eigenkirche auf einer ihrer Besitzungen durch die Ritter von Ekkenroth gen. Stryck wurde Eggerode von Schöppingen abgepfarrt und bildet seither ein eigenes Kirchspiel.

Eggerode wird im Heberegister des Augustiner-Chorfrauen-Stiftes Asbeck erstmals in 1151 erwähnt. Als Kirchengründer besaß die Familie von Stryck das Patronatsrecht und musste z.B. für den Unterhalt der Kirche sorgen. Mitglieder der Familie Stryck waren Kreuzzugteilnehmer (1096-1270). Man nimmt an, dass sie die Madonna von einem der Kreuzzüge mitgebracht haben. Auf seine mögliche Herkunft aus dem Orient scheint auch hinzudeuten, dass das Gnadenbild in seinen ältesten Teilen aus Zedernholz besteht. Die ersten Pilger, die um 1300 nach Eggerode kamen, waren von der Pest verschonte Menschen, die bei der Gottesmutter Zuflucht suchten. Damals wurde die Kapelle errichtet. Die wachsende Zahl der Pilger, die das Gnadenbild sehen und verehren, führte dazu, dass man die Madonna an großen Wallfahrtstagen aus der Kirche nahm und in die Kapelle brachte. Das erste Zeugnis der Wallfahrt ist ein Ablass von 12 x 40 Tagen, den Papst Benedikt XII im Jahre 1338 den Pilgern von Eggerode verlieh. Das Dokument liegt im Bistumarchiv Münster vor. Auf einem Bildstock des Bauern Lipphaus, Heven, aus dem 15. Jh. ist zu lesen, dass Prozessionen auch aus den Niederlanden das Gnadenbild besuchten und dass allen „Bresthaften und Lahmen geholfen worden sei". Die Wallfahrtszeit beginnt am 1. Fastensonntag und dauert bis Allerseelen. Höhepunkt ist die Mariä-Geburts-Woche vom 1. bis 2. Sonntag im September. Sie beginnt mit dem Kirchweihfest und endet mit dem Patronatsfest.

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Sole-Light-Vechtebad • Metelener Str. 2 • Tel. 02555-984213•  (Im Internet unter dem Button: Öffentliche Einrichtungen)

Verkehrsamt Schöppingen 
Amtsstraße 17

48624 Schöppingen

Tel.: 0 25 55 / 88 26

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